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Dein Guide zum perfekten Rucksack

Deutlich merkt man ihn, den Nacken, die Schultern, den Kopf. Wenn der Rucksack falsch angepasst ist und gar nicht zu dir passt, wirst du diese Symptome von deiner letzten Wandertour kennen.

Ich zeige dir in diesem Guide, worauf du grundlegend bei der Rucksackwahl achten solltest. Darüber hinaus gebe ich dir Tipps, wie du den Rucksack ideal bepackst. Zu guter Letzt verrate ich dir auch, wie du ihn so einstellst, dass du dir die ersten beiden Punkte nicht hättest sparen können.

Kaufberatung –
Welcher Rucksack passt zu dir?

Dein Rucksack muss grundsätzlich zu dir passen. Das bedeutet, dass Volumen, Fächeraufteilung, Rückenlänge und nützliche Kleinigkeiten auf dein Vorhaben abgestimmt sein sollten.

Volumen

Grob kann man Rucksäcke aufteilen in drei Größen. Die Grenzen sind zwar fließend, aber es leuchtet ein, dass 75 Liter für eine Tagestour zu viel sind, und andersherum 20 Liter auf einer standardmäßigen Trekkingtour zu wenig sein könnten. Ausgenommen sind hier meine Freunde von der Ultralight-Fraktion.

Grob kann man es wie folgt einteilen:

  • Tagestouren: 10-30 Liter
  • Hüttentouren: 20-40 Liter
  • Trekkingtouren: 45-75 Liter

Passform

Wunderbarerweise gibt es auf dem Markt sowohl breitere als auch schmalere Modelle. Bezogen ist das auf den Abstand der Schultergurte zueinander, aber auch auf den Umfang der Hüftpolster. Was Sie sich für ihren Kauf lediglich behalten müssen: es gibt Unterschiede! Und wenn Ihnen ein Rucksack nicht angenehm ist, dann schauen sie weiter und lassen Sie sich nicht zu einer Rucksackwahl drängen, bei der sie sich nicht wohl fühlen. Ein guter Fachberater wird mir beipflichten.

Größe

Wählen Sie ihren Rucksack danach aus, wie viel sie mitnehmen wollen, durch welches Gelände Sie gehen werden und wie gut sie konditionell unterwegs sind. Ich empfehle Ihnen grundsätzlich eher einen Rucksack, der etwas zu groß ist, als zu klein. Einen Rucksack der etwas zu groß ist, müssen sie nicht komplett befüllen, profitieren jedoch von dem komfortableren Tragesystem, das dieser mit sich bringt. Wenn Sie hingegen einen zu kleinen Rucksack kaufen, haben Sie im Zweifel nicht nur zu wenig Platz, sondern bringen darüber hinaus die weiteren Gegenstände außen am Rucksack an. Das erzeugt wiederum zusätzliche Unwucht und bietet Gefahrenpotential an engen Passagen. Hängen bleiben ist vorprogrammiert. Zusätzlich wird das Tragesystem nicht so stabil sein, wodurch das eingesparte Rucksackgewicht kein Vorteil mehr ist.

Tragesystem

Schultergurte haben alle Rucksäcke, das zeichnet sie aus. Hüftgurte hingegen haben nur solche mit speziellem Tragesystem. Die sogenannten Hüftflossen können dabei flexibler und dünner sein, wenn Sie den Rucksack bei sportlicheren Aktivitäten besser am Körper fixieren sollen (Trailrunning, Mountainbiken, oä). Sie können jedoch auch sehr fest und stabil sein, um dadurch die Last des Rucksacks optimal auf die Hüften zu übertragen. Besonders bei Nackenschmerzen empfiehlt es sich einen Rucksack mit ordentlichen Hüftflossen zu wählen. Wie sie diesen dann einstellen, erkläre ich Ihnen im späteren Verlauf dieses Artikels.

Polsterung

Auch das Material, mit dem die Gurte und Polster gearbeitet sind, unterscheidet sich massiv voneinander. Manche sind etwas härter, manche fühlen sich weicher an. Je größer der Rucksack desto fester muss das Polstermaterial aufgrund des mitgeführten Gewichts sein. Es sollte nichts drücken oder unangenehm hart sein. Beachten Sie beim Kauf, dass auch die Beladung beim Probe-Tragen einen Einfluss darauf hat, wie sie die Polsterung wahrnehmen.

Öffnungen & Fächer

Es gibt Rucksäcke die Sie von oben beladen können und welche, die sie von den Seiten bepacken. Manche haben einen Deckel, den Sie hochklappen und ihren Rucksack dann vollstopfen können. Andere Rucksack können Sie per Reißverschluss zuziehen. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Sogenannte Toploader, also Modelle, die Sie von oben beladen, finden Sie eher im höheren Volumen/Größen-Bereich.
 
Manche Details werden Sie erst unterwegs zu schätzen lernen. Ein Hauptfach mit umlaufendem Reißverschluss oder eine Tasche für die Flasche direkt am Hüftgurt sind nur zwei Beispiele.

Farbwahl

Natürlich ist die Farbe in erster Linie von ihrem Geschmack abhängig. Es macht jedoch Sinn einmal darüber nachzudenken, welche Farbe ihr Rucksack auf ihre Umgebung haben könnte. Ist er dunkel gehalten, in olive, schwarz oder braun, pflegt er sich unauffällig in die natürlich grüne Natur ein. Eine Signalfarbe könnte hingegen hilfreich sein, wenn Sie auf keinen Fall unauffällig und unauffindbar sein wollen. Etwa beim Skitouren gehen oder bei Solo-Wandertouren in den Bergen. So können Sie im Notfall besser auf sich aufmerksam machen. Hierbei helfen können nützliche Ergänzungen wie Pfeifen am Rucksack oder Regenüberzüge in knalligen Farben.

Pack-Anleitung – damit es sich gut trägt

Wenn Sie ihren Rucksack gekauft oder bereits zuhause haben, dann sollten Sie ihn zunächst optimal packen, bevor Sie ihn ideal einstellen. Das richtige Bepacken ist mindestens genauso wichtig wie das richtige Einstellen des Rucksacks.
 
Versuchen Sie die schweren Dinge, die Sie mitnehmen wollen, möglichst nah an den Rücken zu packen. Sie können dazu beispielsweise das Fach am Rücken nutzen, welches ursprünglich für eine Trinkblase vorgesehen ist. Etwas körperferner, also davor, kommt das etwas leichtere (mittelschwere) Gepäck. Das kann Kleidung, Isomatte oder etwas zu essen sein. Im Deckelfach und darunter, sowie unten in das Schlafsackfach gehört nur sehr leichtes Gepäck. Das sollten Sie im Idealfall beherzigen, denn sonst verändern sich die Druck- und Hebelverhältnisse dermaßen, dass ein vernünftiges Einstellen des Rucksacks nicht mehr möglich ist.
 
Teilen Sie sich das, was Sie mitnehmen wollen in die drei Kategorien; leicht, mittel und schwer ein. Da das stark abhängig von ihrem Vorhaben ist, möchte ich in diesem Beitrag nicht genauer darauf eingehen.

Optimaler Sitz –
Den Rucksack richtig einstellen

Grundsätzlich gilt es bei der Rucksack-Einstellung: Sie wollen das Paket auf ihrem Rücken so gut wie möglich tragbar machen! Sie wollen die Last möglichst auf die Hüften übertragen (sofern Sie einen Rucksack mit Hüftflossen gewählt haben) und den Packsack so stramm wie möglich zusammenziehen. Minimieren Sie die Unwucht und die Last auf ihren Schultern!

Bevor es ans Aufsetzen geht, müssen Sie ihren Rucksack auf ihre Rückenlänge einstellen, insofern dieser die Möglichkeit dazu bietet. Hersteller geben dazu oftmals eine Einteilung (bspw. S-XL) an. Diese beziehen sich auf die Länge zwischen ihren oberen Beckenknochen-Kanten und dem oberen, prägnanten Halswirbel C7. Diesen können Sie sehr gut fühlen, wenn sie das Kinn auf die Brust legen und sich in den Nackenbereich fassen.

Lassen sie diesen Abstand von einer zweiten Person messen und stellen Sie ihren Rucksack der Hersteller-Empfehlung entsprechend ein. Achtung: Nicht jeder große Mensch hat automatisch XL und jeder kleinere Mensch S. Es gibt auch Sitz-Riesen und Sitz-Zwerge, wo die Beinlängen die Körpergröße maßgeblich beeinflussen.

Sollten Sie mit dem Messen nicht zurechtkommen, so merken Sie sich folgendes: Wenn Sie die Hüftgurte mittig auf dem Becken fixiert haben, sollten die Schultergurte noch etwas Luft nach oben haben. Nicht allzu viel, jedoch sollten Sie nicht stramm auf den Schultern kleben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Alle Gurte und Schlaufen sind locker.
  2. Bringen Sie den Rucksack auf den Rücken.
  3. Fixieren Sie die Hüftgurte mit der Mitte auf dem Becken. Ziehen Sie die Hüftgurte fest, so dass Sie ein gutes Gefühl haben.
  4. Ziehen Sie nun die Schultergurte locker an.
  5. Ziehen Sie die Lastkontrollriemen so an, dass diese im Idealfall leicht nach hinten oben gehen. Ein 45° Winkel wird als Idealfall beschrieben, trifft aber nur selten zu. Achten Sie lieber darauf, dass die Lastkontrollriemen die Schultergurte etwas anheben können.
    Über diesen Mechanismus funktioniert die Entlastung der Nackenpartie. Wie ein Kran, der fest auf den Hüften sitzt, und über das stabile Rückenteil senkrecht nach oben läuft, ziehen die Lastkontrollriemen den gesamten Rucksack leicht an. Übrigens: Achten Sie auch auf ihre Hosen- und Gürtelwahl! Diese können den Sitz den Hüftgurtes unangenehm beeinflussen.
  6. Ziehen Sie nun die Schultergurte fester an, allerdings nicht zu stramm.
  7. Schließen Sie den Brustgurt, um die Schultergurte zusammen zu bringen. Dadurch ziehen diese weniger gegen die Schulterköpfe, was wiederum zu Verspannungen führen könnte.
  8. Alle Schnallen und Gurte sollten geschlossen und festgezogen sein. Nutzen Sie die Kompressionsgurte, um den Rucksack insgesamt kompakter an ihren Rücken zu bringen.

Wenn Sie ihren Rucksack nun bestens eingestellt und gepackt haben, sind bereits 50% der Vorbereitung erledigt. Ich betone in diesem Kontext, dass auch die körperliche Vorbereitung essenziell wichtig ist, um ausdauernd und genussvoll zu wandern. Ohne ausreichende Kraft in Rücken und Rumpf, wird ein super eingestellter Rucksack wenig auszurichten können. Wenn die Beine zu schwach sind für die Berge, die Sie bezwingen wollen, dann werden Sie das über Rücken und Nacken kompensieren und wiederum den Weg für Schmerzen frei machen.

Wenn Sie diesen Artikel aufmerksam gelesen haben und Zeit und Geld in die Vorbereitung ihres Rucksacks investiert haben, bitte ich Sie ebenso um Folgendes: lesen Sie meine kostenfreien Artikel zum Thema Schmerzfrei Wandern und Fit fürs Wandern, um auch wirklich optimal vorbereitet zu sein. Dann können Sie ihren nächsten Urlaub auch wirklich genießen!

Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen.

Ich wünsche Ihnen eine großartige Zeit in der Natur,

Ihr Marwin Isenberg

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